29. August 2015

Verkehrsprobleme gemeinsam lösen!

Kooperation der Bürgervereine im Porzer Süden

Um die Interessen der Bürgervereine im Porzer Süden aufeinander abzustimmen, trafen sich Vertreter der „Bürgervereine von Libur, Wahn/Wahnheide/Lind, Ranzel/Lülsdorf" sowie der „IG Wasser, Umwelt und Jugend - Langel" auf Einladung des Bürgervereins Zündorf am 20. August 2015 zu einer Planwagenfahrt durch die Region.

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Teilnehmer an der Planwagenfahrt (20. August 2015)

Planwagenfahrt durch die Region

Über den Loorweg ging es eingangs Langel in die Felder und dort im großen Bogen um das geplante Neubaugebiet Zündorf-Süd herum. Dies bot allen Beteiligten Gelegenheit, die gewaltige Dimension dieses Vorhabens in Augenschein zu nehmen.
In Höhe der Houdainer Straße ging es dann über mehrere Kilometer auf der von der Stadt Köln geplanten Trasse für eine Umgehungsstraße Richtung Lind. Dabei ging der Blick stetig auf das gut sichtbare Siebengebirge, während nur der Blick rückwärts den Kölner Dom bzw. den Fernsehturm möglich machte. Wer das Ziel Köln bei künftiger Nutzung einer solchen Umgehungsstraße hat, wird sich dabei wohl täglich fragen, ob er nun nach Bonn oder nach Köln will!???

Über die Margaretenstraße ging es unter der Bahn her zum Linder Kreuz und dann weiter über die Frankfurter Straße zunächst bis zur Belgischen Allee. Hier gab es einen Abstecher zu Fuß zum „Champignontunnel“, der hier befindlichen DB-Unterführung, die vor ca. 15 Jahren für 6,5 Mio. € für den Anschluss der Umgehungsstraße Niederkassel (L 274n) gebaut wurde und bis heute ungenutzt ist. Angeblich stehen naturschutzfachliche Bedenken dagegen.

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Der "Champignontunnel“, DB-Unterführung in Spich, vor ca. 15 Jahren gebaut

Nach einer Weiterfahrt über Spich und den Heuserweg im Gewerbegebiet Spich konnte diese Örtlichkeit von der westlichen Seite aus näher betrachtet werden. Es war beeindruckend, dass fast im Minutentakt schwere LKWs vom hier angesiedelten Betonwerk bzw. dem Recyclingwerk durch das „Artenschutzgebiet“ bretterten.

Schließlich ging es über Libur wieder nach Zündorf zurück.

Fazit

Ergebnis der für alle Beteiligten beeindruckenden Tour war die einhellige Meinung:

1. Verkehr aus dem Rhein-Sieg-Kreis

Die Niederkasseler Umgehungsstraße (L274n) muss über die Verbindung durch die Spicher Seen durch den vorhandenen Tunnel auf die B8 (und von dort über die Anschlussstelle Porz-Lind auf die A59) angeschlossen werden. Da der Bund hier eine vertragliche Ausbauverpflichtung für das Kreuzungsbauwerk B8/Belgische Allee hat und der 6,5 Mio. € teure Tunnel „nach einer Nutzung schreit“ dürfte dies auch für das Land und die beteiligten Kommunen die kostengünstigste Lösung für die Verkehrsmengen aus dem Rhein-Sieg-Kreis sein.

Wie inzwischen zu erfahren war, soll jetzt auch endlich eine hierfür erforderliche abschließende Untersuchung betreffend der naturschutzfachlichen Bedenken in Auftrag gegeben werden.

Nicht zuletzt auch für den Bürgerverein Libur ist diese Lösung von hoher Bedeutung, da die von der Stadt Köln bisher favorisierte Lösung den Verkehr aus dem Rhein-Sieg-Kreis am Ende der heutigen Niederkasseler Umgehungsstraße unmittelbar neben Libur zur B8 führen soll. Dies würde zur dauerhaften Verkehrsbelastung für die Liburer Bürger und Bürgerinnen!

2. Verkehr aus dem Bereich Langel/Zündorf

Hier muss eine Lösung gefunden werden, die berücksichtigt, dass der Verkehr hier zu 80% in Nord-Südrichtung verläuft. Eine neue Trasse in Süd-Ost-Richtung wird kaum Akzeptanz finden. Hier werden die Autofahrer mit dem Lenkrad abstimmen.

Die vor 20 Jahren gefundene Lösung einer Trasse über die Poststraße, dann die B8 querend zwischen Wahn und Urbach auf die A59 (L82 – im gültigen Flächennutzungsplan der Stadt Köln) war gut! Wenn sie aus Kostengründen verworfen wurde, muss nach brauchbaren (nicht „machbaren“!) Alternativen gesucht werden. Der politische Auftrag hierzu ist bis heute nicht angegangen.

3. Externes Verkehrsgutachten

Wie jetzt zu erfahren war, soll – wie vom Bürgerverein Zündorf gefordert – ein externer Gutachter für den Großraum des Porzer Südens geeignete Verkehrslösungen untersuchen. Hier muss gefordert werden, dass der Gutachter nicht schon „alte“ Vorschläge als zu untersuchende Varianten vorgegeben bekommt, sondern unabhängig funktionstüchtige Lösungen untersucht!

PDF

Plan zur „Verbesserung der Verkehrssituation zwischen Köln, Niederkassel und Troisdorf“
(vom Rhein-Sieg-Kreis/Amt für Kreisentwicklung und Mobilität 05/2015)