Bürgerverein Zündorf e.V.


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„Wir wollen unser Zündorf gemeinsam nachhaltig gestalten!“

19. August 2022

Erneuter "Offener Brief" zu den Flächenvorschlägen im Stadtbezirk 7

Forderung nach Überarbeitung der Flächenvorschläge im Stadtbezirk 7 in der Beschlussvorlage für die neuen Siedlungsbereiche im Regionalplan

Die Vernetzte Gemeinschaft der Porz/Poller Bürgervereine und dem Förderkreis Rrh. Köln e.V. fordert eine Überarbeitung der Flächenvorschläge im Stadtbezirk 7 in der Beschlussvorlage für die neuen Siedlungsbereiche im Regionalplan.

Wir bitten Sie die ausgewiesenen Flächen - mit besonderer ökologischer Funktion - im Stadtbezirk 7 für die Überarbeitung des Regionalplans nicht umzuwidmen und als Siedlungsflächen auszuweisen, sondern diese Grünflächen zu erhalten und somit nicht in den kommunalen Flächennutzungsplan zu übernehmen.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir als vernetzte Gemeinschaft der Porz /Poller Bürgervereine (Bürgervereine Gremberghoven, Langel, Libur, Porz-Mitte, Poll, Wahn-Wahnheide-Lind, Urbach, Zündorf, der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven, der Grengeler Ortsgemeinschaft und dem Förderkreis Rechtsrheinisches Köln) mit mehr als 2000 Mitgliedern fordern erneut eine Überarbeitung der Flächenvorschläge für den Stadtbezirk 7 in der Beschlussvorlage für die neuen Siedlungsbereiche im Regionalplan.

Die Flächenvorschläge der Verwaltung für die Überarbeitung des Regionalplans als Optionsflächen für eine Weiterentwicklung der wachsenden Stadt Köln ist in Bezug auf den Stadtbezirk 7 in diesem Ausmaß und in der getroffenen Auswahl nicht hinnehmbar!

Von den insgesamt ausgewiesenen 650 Hektar für Wohn- oder Mischnutzung sowie 170 Hektar für Gewerbe und Industrie ist unser Stadtbezirk mit 185,4 Hektar überproportional betroffen. Dies sind fast 23 % der gesamten Fläche! Selbst wenn hierin auch kleinere Grünflächen geplant sind, so steht dies definitiv in keinem Verhältnis zu der Summe der Grün- und Ackerflächen, die versiegelt werden sollen.

In der Gesamtbetrachtung muss doch dringend berücksichtigt werden, dass nach dem Wohnungsbauprogramm 2015 der Stadt Köln ein sparsamer Flächenverbrauch durch Innenentwicklung vor Außenentwicklung bewirkt werden sollte. Hiernach sollten mit Priorität verfügbare Baulücken genutzt und nicht mehr genutzte bzw. minder genutzte Flächen recycelt werden.
Dies betrifft zum Beispiel auch die Umwidmung von Industriebrachen (in Porz z.B.: ehem. Dialektra-Gelände, Rezag/Vegla-Gelände) oder leerstehenden Büroflächen zu Wohnzwecken. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass aufgrund der Corona-Pandemie zukünftig viele vorübergehende Homeoffice-Arbeitsplätze zu Dauereinrichtungen werden und daher einige Firmen Ihre dadurch ungenutzten Bürogebäude dem Markt für die Wohnraumnutzung zur Verfügen stellen werden. Im Hinblick auf den Klimawandel und den in Köln ausgerufenen Klimanotstand sind vorrangig diese vorhandenen Potentiale zu nutzen!

Im Detail möchten wir darauf hinweisen, dass durch die ausgewählten neuen Siedlungsbereiche wertvolle Flächen (Elsdorf 7-708-005, Libur 7-713-007 + 7-713-008- A+B + 7-713-009, Zündorf 7-714-011-A+B), die als Kaltluftentstehungsgebiete in unserem Stadtteil, aber auch für die Kölner Innenstadt essentiell sind, unwiederbringlich versiegelt und damit vernichtet werden. Im Hinblick auf den Klimawandel halten wir es für verantwortungslos, da dies Flächen mit besonderer ökologischer Funktion sind. Genau diese Fakten stehen doch im Widerspruch zum aktuell ausgerufenen Klimanotstand der Stadt Köln. Man könnte an dieser Stelle den Eindruck gewinnen, dass dies ein Schutzziel ohne wirklichen Inhalt ist.

Ferner liegen die ausgewiesenen Flächen 7-714-011-A+ 7-714-011-B im Ortsteil Zündorf mitten im Planungsbereich der L82-6n (Ortsumgehung Zündorf) und gefährden infolgedessen die jetzt schon dringend benötige Ortsumgehung und eine damit einhergehende Verkehrsentlastung. Wie sicherlich allen bekannt ist, ist die Straßen- Infrastruktur in Porz veraltet und stark überlastet. Weitere Siedlungsbereiche, unabhängig ob diese für Wohnbebauung oder Gewerbe genutzt werden, können erst dann geplant und realisiert werden, wenn eine entsprechende Verkehrsentlastung auch wirklich umgesetzt ist. Alle hierzu bisher vorgebrachten Lösungsvorschläge liegen zeitlich noch in weiter Ferne.

In Langel (7-715-012) sind neue Siedlungsbereiche auf der Trasse, die für eine Verlängerung der Linie 7 vorgesehen ist, geplant. Wenn die Stadt Köln ernsthaft eine Verbesserung der ÖPNV-Situation erreichen möchte, muss diese Trasse unbedingt freigehalten werden. Dies ist gerade im Hinblick auf eine mögliche Anbindung der Linie 7 an die derzeit geplante Stadtbahn Bonn-Niederkassel-Köln von großer Bedeutung.

Abgesehen davon werden in Poll durch diverse große Neubaugebiete (z.B. Poller-Damm I + II, Erweiterung TÜV-Gelände, Gewerbepark Poll) mehrere große zusammenhängende Grünflächen versiegelt und stehen der Natur und ihrer ökologischen Funktion dadurch nicht mehr zur Verfügung. Außerdem ist durch die Verdichtung der Wohnbebauung jetzt schon eine Zunahme der Verkehrsproblematik gegeben.

Uns ist selbstverständlich bewusst, dass die Stadt Köln wächst und auch wachsen soll, hier gibt es überhaupt keinen Zweifel. Aber dennoch muss man berücksichtigen, dass dies zu einer Umsiedlung innerhalb NRW´s führt und andernorts ganze Städte veröden.

Wir sind der Meinung, dass die Summe der Flächen bei weitem das übersteigt, was umweltverträglich ist. Und alleine deshalb sind dem Wachstum einer Stadt auch Grenzen gesetzt!

Wir möchten Sie eindringlich bitten, die ausgewiesen Flächen nochmals zu überdenken, nicht umzuwidmen und als Siedlungsflächen auszuweisen. Sondern speziell die Grün- und Ackerflächen mit besonderer ökologischer Funktion zu erhalten und nicht in den kommunalen Flächennutzungsplan zu übernehmen und damit die Beschlussvorlage über die Flächenvorschläge in dieser Auswahl und diesem Ausmaß nicht im Rat der Stadt Köln zu beschließen.

Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Mühen. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen

i.V. der vernetzten Gemeinschaft Bürgervereine Gremberghoven, Langel, Libur, Porz-Mitte, Poll, Wahn-Wahnheide-Lind, Urbach, Zündorf, der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven, der Grengeler Ortsgemeinschaft und dem Förderkreis Rechtsrheinisches Köln

Mit besten Grüßen

Simin Fakhim-Haschemi
1. Vorsitzende
Urbacher Bürgerverein e. V.

Hans Baedorf
1. Vorsitzender
Bürgerverein Zündorf e. V.


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