09. April 2018
Umleitung bei Porzer Großbaustellen
BÜRGERANTRAG VOM 20.06.2017 WIRD DISKUTIERT
Es fand ein Fachgespräch zum Thema "Verkehrsführung/Umleitung während der Porzer Großbaustellen-Zeit" im Porzer Rathaus statt.
Anwesend waren BezBM Henk van Benthem, der Leiter des Amtes für Straßen- und Verkehrstechnik Klaus Harzendorf, Bürgeramtsleiter Norbert Becker, die Fraktionsvorsitzenden der Porzer Bezirksvertretung, einige Mitarbeiter des Amtes sowie Hans Baedorf und Reiner Lindlar, 1. und 2. Vorsitzende des Bürgervereins Zündorf, die den Bürgerantrag im Sommer vergangenen Jahres gestellt hatten.
Porz am Montag:
Doch bevor über das eigentliche Thema gesprochen wurde, hatte die Aktualität in Form eines Risses im Gewölbe der Pfarrkirche St. Josef, Vorrang. Hier konnte erst einmal Entwarnung gegeben werden, da der Riss nicht ursächlich mit den Hertie-Abbrucharbeiten im Zusammenhang steht, sondern schon älter ist. Allerdings soll er sich vergrößert haben. Die "Moderne Stadt" als Projektleitung der "Neuen Mitte Porz" wird alles daransetzen, dass die vorläufige, aus Sicherheitsgründen gesperrten Kirche, bald wieder freigegeben wird.
Dann endlich wurde das Thema Umleitungen Gegenstand der Diskussion, in deren Mittelpunkt nicht, wie vielleicht vernutet, die Baustelle Porz-Mitte, sondern vielmehr, die im nächsten Jahr eröffnete Baustelle "Umgestaltung der Kreuzung Hauptstraße/Steinstraße" stand. Dazu erklärte Harzendorf zunächst mit Hilfe einiger Folien seine vorläufige Planung "Wir können und müssen die einzelnen Bauvorhaben nur nacheinander abhandeln und zum jetzigen Zeitpunkt nicht alle auftretenden Verkehrsprobleme lösen beziehungsweise angehen." Das rief bei dem einen oder anderen schon einige Verwirrung hervor, denn die Umgestaltung Haupt-/Steinstraße soll zwar erst 2019 starten, aber dann ist die neue Mitte Porz mit dem Haus 1 immer noch Baustelle; also nicht nacheinander, sondern Großteils parallel. Weiter begründete Harzendorf das aus seiner Sicht unrealistische "Zündorfer Umleitungskonzept".
"Eine Verknüpfung Poststraße mit der Wahner Straße ist kurzfristig nicht machbar und der Gartenweg ist aus Verkehrssicherheitsgründen ebenfalls nicht nutzbar."
Hier machte van Benthem den Einwand "Das Thema Bypass für dem Porzer Süden liegt seit 364 Tagen im Amt für Straßen- und Verkehrstechnik und wurde bis heute nicht beantwortet. Erst als der Bürgerverein Zündorf seinen Antrag, bzgl. der großen Bauvorhaben stellte, kam etwas Bewegung in die Sache. Dafür danken wir dem Bürgerverein, aber im Umkehrschluss entsteht der Verdacht, dass die Bezirksvertretung Porz von Teilen der Verwaltung nicht ernst genommen wird." Wenn auf der Hauptstraße ab der Höhe Lindenhof und/oder die Schmittgasse, aus welchen Gründen auch immer, gesperrt werden muss, ist der Porzer Süden nur noch über die südlichen Nachbargemeinden zu erreichen. Die Erklärung von Harzendorf: "Wir werden zeitnah den Antrag aus dem letzten Frühjahr für einen Baypass im Porzer Süden beantworten", wurde zwar gehört, aber die Zweifel blieben. Dies verdeutlichte der CDU-Fraktionsvorsitzende der Porzer Bezirksvertretung, Werner Marx "Probleme gibt es in allen Stadtteilen, aber die Verwaltung hat bisher nichts gemacht. In der Kölner Innenstadt könnte sie sich das nicht leisten. Porz ist nicht der Abschaum von Köln, aber die Steuergelder aus Porz sind willkommen." "Wir wollen als Bezirksvertretung Porz nicht hofiert, sondern wie alle anderen Bezirksvertretungen respektiert werden", ergänzte van Benthem noch.
In einem nur wenig später geführten Gespräch mit Porz am Montag gab BzBM Henk van Benthem noch ein ausführliches Statement zu dem Fachgespräch ab: Stärkung der Bezirke kann nicht durch Lippenbekenntnisse erfolgen, sondern nur durch Taten Es ist ein Unding, dass ein Beschluss der Bezirksvertretung ein Jahr unbearbeitet bleibt. Erst nach einem Antrag des Bürgervereins Zündorf, dessen Arbeit wir, wie die der anderen Bürgervereine, sehr begrüßen, kommt jetzt Bewegung in die Angelegenheit. Darin sind sich CDU, FDP Bündnis 90/Die Grünen einig und dass der aktuelle Antrag jetzt völlig unzureichend angerissen wird ist nicht nachvollziehbar. Aussagen wie "Wir stellen nicht an allen Stellen Schilder auf, denn die ortskundigen Porzer finden allein den für sie besten Weg" sind absolut keine Hilfe. Abschließend kann ich mich nur wiederholen; Stärkung der Bezirke geht nur über die Akzeptanz der Bezirksvertretung. Allerdings erlaube ich mir auch ein kritisches Wort an einige Porzer: Leider gibt es Gruppierungen in Porz, die sich überwiegend kritisch, teils sogar negativ über die Revitalisierung von Porz-Mitte äußern. Sie sollten wissen, wenn man Prozesse ausschließlich negativ begleitet, sind die Erfolge am Ende stark gefährdet."
Quelle: Morkowsky, K. H., Umleitung bei Porzer Großbaustellen, Porz am Montag, 12. Jahrgang, 07. April 2018, Woche 14, Rautenberg Media, S. 10.
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